- Eltern
- Wissenswertes
- Karriere
- Deutsch
Neues aus der Schule
Lea Höhn / Lehrperson
Schulstart aus der Sicht einer Lehrperson
Wurzeln und Flügel
Bei der SIS ist die Verbindung von Beruf und Familie keine Zerreißübung, sondern eine erfüllende gegenseitige Ergänzung. Von allen Seiten begleitet und mentoriert, weitergebildet und informiert erlebte ich einen sanften Start in einem motivierten, familiären Kollegium.
Meine ersten Entdeckungen als Neuling: An der SIS wird tatsächlich echte Zweisprachigkeit gelebt, der Zusammenhang von Kindergarten bis College wird schon beim Aufstieg durch die Stockwerke ersichtlich, Material zur kreativen Arbeit steht einfach so zur Verfügung und Nachhaltigkeit wird in der Klassenlehrerstunde ganz automatisch zum heiss diskutierten Thema (Soll man es beim kümmerlichen, pflegeleichten Zimmergrün belassen? Wie viel Strom ließe sich mit einem Hometrainer im Klassenzimmer erstrampeln? Würde ein Solarpanel, um die Handys während der Stunde aufzuladen, vor dem Fenster genügend Licht bekommen?)
Ich fühle mich wohl und freue mich auf die Dinge, die da kommen werden.
Andrin Kempf (4CO)
Theateraufführung
„Was nie bezweifelt wurde, wird jetzt bezweifelt.“
Rezension zur Aufführung vom 21.9.23 im Schauspielhaus Zürich
80 Jahre nach seiner ersten Aufführung im Zürcher Schauspielhaus „Pfauen“ am 21. September 1943 stellt der Regisseur Nicolas Stemann a, 21. September 2023 als Jubiläumsauftritt des Dramas nochmals im „Pfauen“ vor. Mit diesem Jubiläumsstück krönt er das Ende seiner Karriere als Artistic Co-Director in Zürich.
Nicoals Stemanns theatralische Auffassung des Werkes „Das Leben des Galilei“ umfasst die Lebensgeschichte einer der genialsten und einflussreichsten Wissenschaftler des letzten Jahrtausends. Es geht dabei um die Reproduktion von Galileo Galileis Lebenswerk. Mit seinen Erfindungen, Erforschungen und Thesen revolutionierte Galilei die Mathematik und Physik. Im damals stark von der Kirche beeinflussten Italien zu forschen, war für Galilei immer ein Hindernis. Seinen Willen, das von der Kirche unterstützte aristotelische, geozentrische Weltbild zu übernehmen, machte ihn wegen seinen ketzerischen Behauptungen zum Ziel der Inquisition. Es gelang Galileo Galilei aber schlussendlich doch noch, sein niedergeschriebenes Wissen in die weite Welt hinauszusenden. Dies nur dank seinen treuen Schülern und Bewunderern, die stets an seiner Seite standen.
Nicolas Stemanns Versuch, dass mittlerweile fast 100 Jahre alte Drama in die moderne Zeit des 21. Jahrhunderts zu übertragen, ist meiner Meinung nach total geglückt. Mit cleveren Anpassungen des Kostümbildes durch Ellen Hofmann und einer modernen Technik (Johanna Bajohr) wird der Zuschauer in die modernisierte Handlung miteinbezogen. Statt alter Hofkleidung und altertümlicher Musik setzt Stemann auf komplett schwarze Outfits und Technomusik. Als Teil des Bühnenbildes (Jelena Nagorni) werden grosse Spiegel vom Boden hochgefahren, die den glänzenden Sternenhimmel symbolisieren sollen. Aspekte, die nur durch den Kontext und die gespannte Atmosphäre des Theatersaals an Bedeutung und Symbolik gewinnen und das Publikum begeistern. Die gute Lichttechnik von Christopher Kunz erlaubt es auch alleine dadurch die Spannung aufrecht zu erhalten, dass man je nach Szene eine unterschiedliche Beleuchtung gewählt hat. Zudem tragen die Schauspieler ausgeflippte und kreative Kostüme, die auch dazu beitragen, den Originaltext aus einer vollkommen neuen Perspektive zu interpretieren. Mit geschickt eingesetztem Witz, einem soliden Spannungsbogen und einer sich trotz der Neuauflage am Originaltext orientierenden Handlung verfolgt das Publikum mit gespannter, aber auch lockerer Haltung und Atmosphäre das Drama. Was weniger überzeugt, ist die unübersichtliche Verteilung der Rollen auf die Schauspieler. Dass beispielsweise Matthias Neukirch oder Karin Pfammatter je nach Szene die Rolle des Galileo oder des Kurators wechseln, sorgt für Verwirrung. Auch die dauernden Rollenwechsel der anderen Schauspieler Alicia Aumüller, Gottfried Breitfuss, Maximilien Reichert, Sebastian Rudolph und Steven Sowah macht die Aufführung unübersichtlich und nur noch gerade für die verständlich, die den Originaltext gelesen und sich von den Szenen im Buch bereits ein Bild gemacht haben. Auch ist die Ausarbeitung gewisser Szenen (Dramaturgie Moritz Frischkorn) mal besser mal schlechter. So ist die Szene beim Monolog des Inquisitors etwas einfallslos, während die letzte Szene am Grenzübergang wieder durch Genialität und schauspielerische Leistung überzeugt. Der primäre Unterschied zwischen Textvorlage und Bühnenfassung ist jedoch das ganze Setting der Szene. Es wird schliesslich nicht in Norditalien auf einem Weingut gespielt, sondern auf einer schwarzen Bühne. Auch die Rollenverteilung der Geschlechter ist anders als in der Originalfassung. Frauen können Männer darstellen und umgekehrt. Für die Aufführung werden jedoch alle wichtigen Handlungen berücksichtigt. Die Live-Musik, an diesem Abend gespielt von Hannah Müller, ist zwar meist passend, aber nicht essenziell für den Text. Es werden hauptsächlich die Epigramme vor jeder Szene musikalisch wiedergegeben. Dies wäre meiner Meinung nach nicht immer nötig gewesen.
Nicolas Stemanns Interpretation des Werks „Leben des Galilei“ verknüpft die Authentizität des Originaltextes von Bertolt Brecht mit dem modernen Theater. Das kreative Bühnenbild und die passenden Kostüme begeistern. Für alle Brecht-Liebhaber ist diese Aufführung ein absolutes Muss, denn sie erlaubt nochmals eine ganz andere Perspektive auf den Originaltext. Das Vergleichen zwischen Brechts Text und Stemanns Umsetzung ist sehr spannend und gibt einem die Möglichkeit zu sehen, wo Nicolas Stemann und seine Besetzung die inhaltlichen Schwerpunkte gelegt hat.
Sidonia Bär / Lehrperson
Schulgarten
Auf dem Dach der SIS befindet sich ein kleiner Schulgarten. Angelegt wurde er ursprünglich von einigen PPP Schüler*innen. Zur Zeit werden die vier Hochbeete und die Blumentöpfe durch eine Lehrperson betreut, wobei zwei Hochbeete im Rahmen eines Klassenprojektes zur Nachhaltigkeit mit Insektenfreundlichen Blumen bepflanzt wurden. In den anderen Hochbeeten wuchern Tomaten, Zwiebeln und Karotten, die von Lehrpersonen und Schüler*innen als gesunde Nascherei geschätzt werden.